Hier tut sich gerade richtig etwas. Nachdem Schloss Hohenwehrda leider viele Jahre im digitalen Dornröschenschlaf verbracht hatte, sind wir – auch durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie – jetzt aufgewacht und geben mächtig Gas. 

Inzwischen verfügen wir über eine hochperformante Standleitung, die zusammen mit der hervorragenden Ausleuchtung des Campus mit WLAN dafür sorgt, dass eine lückenlose Verbindung mit dem Internet möglich ist: In den Klassen, auf den Schülerzimmern und sogar am Pool.

Wir haben im Schuljahr 2021/2022 mit großem Erfolg MS Office 365 ausgerollt und nutzen die fast unbegrenzten Möglichkeiten von OneNote und TEAMS, was insbesondere auch zu einer deutlich verbesserten internen Kommunikation geführt hat. 

Jeder Schüler und jeder pädagogische Mitarbeiter erhält einen eigenen Laptop oder ein Tablet, das touch- und stiftfähig ist und so unsere Vision möglich machen soll, mittelfristig ganz auf Papier im Unterricht verzichten zu können. Die technischen Möglichkeiten unterstützen nun einen stark individualisierten Unterrichtsansatz, bei dem die Lehrer immer weniger Dozenten und immer mehr Coaches sein müssen. Natürlich müssen die Schüler in dem Prozess mittelfristig deutlich mehr Eigenverantwortung an den Tag legen als bisher.

Die neue Schulverwaltungssoftware, die gerade stiftungsweit eingeführt wird, wird in den nächsten Monaten weitere große Veränderungen wie das digitale Klassenbuch und die digitale Notenverwaltung mit sich bringen. Dies wird uns dann auch ermöglichen, unseren Schülern und deren Eltern Echtzeit-Zugriff auf ihre Noten zu geben.

Unser Informatik- und Mathematiklehrer Alexander Kierzek hat in der Programmiersprache Django/Python ein Portal programmiert, in dem unsere Schüler alle ihre Aktivitäten und Verpflichtungen wählen und einsehen können (Lernzeiten, Wochenendaktivitäten, Gilden, Sozialdienste etc.). Und den aktuellen Speiseplan gibt es dort auch. Sehr spannend!

Natürlich ist uns aber auch bewusst, wie viele Gefahren die digitale Welt bietet, wenn man sich in ihr verliert. Besonders gefährdet erscheinen uns hier die Jungen zwischen 11 und 14 Jahren. Wir nehmen die erzieherische Verantwortung in diesem Bereich sehr ernst: Einerseits durch Aufklärung und andererseits durch Regulierung des Zugriffs. So haben wir für die Klassen 5 – 8 verbindlich ein Schulfach Medienkunde eingeführt, in dem die Schüler intensiv für den richtigen Umgang mit dem Internet und den sozialen Medien geschult werden. In den Klassen 9 und 10 wird das Fach zum Wahlfach und bekommt einen größeren Anteil im Bereich Coding. 

Ganz besonders sind die Internatsfamilieneltern gefragt, wenn es um die Beurteilung der angemessenen zeitlichen Nutzung digitaler Medien bei ihren Schülern geht. Wer hier übertreibt, muss damit rechnen, für eine gewisse Zeit auf seine Geräte verzichten zu müssen. Alle Schüler in Klassen 5 – 8 und bis einschließlich 14 Jahre geben ihre privaten digitalen Geräte vor der Bettgehzeit ab und erhalten sie erst am nächsten Tag nach Schulschluss um 15.30 Uhr wieder. Auf Familien- und Klassenfahrten gilt das Prinzip des „Digital Detox“: Alle digitalen Geräte müssen abgegeben werden und dürfen nur für den abendlichen Anruf bei den Eltern benutzt werden.

Insgesamt sind aber ganz sicher unser tolles Freizeitprogramm und die vielen Freunde das beste Korrektiv und sorgen dafür, dass die digitalen Welten vielleicht doch nicht ganz so verlockend sind.