Eigentlich ..., ja, eigentlich hätten wir auf der Tegernseer Hütte die Grundlagen des Bergsteigens behandeln sollen. Aber der Wetterbericht wurde immer deprimierender und zwei Tage vor dem Aufbruch rief der Hüttenwirt an und meldete "Land unter". Und das auf 1.600 m Höhe. Also hieß es umplanen. Die Wände und Balkone Biebersteins, die Kletterhalle in Fulda, und schließlich aufgrund einer Wetterbesserung die Fränkische Schweiz, hießen unsere Stationen.
Es begann mit einer Abseilaktion vom Ostbalkon des Schlosses, was einigen Teilnehmern schon den Angstschweiß auf die Stirn trieb, und es setzte sich fort mit Trainingstagen in der Halle in Fulda wo die TeilnehmerInnen mit Toprope-Routen und Vorstiegsübungen weitere Fähigkeiten erwarben um schließlich dorthin aufzubrechen wo das Sportklettern heutiger Provenienz einmal erfunden wurde: Die Felswände der Fränkischen Schweiz in den Tälern von Wiesent und Pegnitz. Von unserem Quartier in Doos besuchten wir die naheliegende Südwand des Breitenbergs und begingen im Vorstieg Routen bis zum Schwierigkeitsgrad VI- und im Toprope sogar bis VI+. Alle TeilnehmerInnen hatten die Aufforderung, sich jeden Tag an die eigenen Grenzen zu wagen und diese, wenn möglich, zu überschreiten ernst genommen, und so hatten sich alle im Verlauf der Woche um mindestens einen Grad gesteigert. Wie es begonnen hatte, so endete es auch: Mit einer Abseilaktion, diesmal aber freischwebend durch die Riesenhöhle, eine Versturzhöhle, die heute noch anschaulich zeigt, wie Gletscherschliffe und herabstürzende Wassermassen eine Landschaft zu formen vermögen.
Trotz der Improvisation in Verlauf und Inhalt konnten wir ein sehr positives Fazit der Fahrtenwoche ziehen und dürfen nicht vergessen zu erwähnen, dass auch diese Aktion wieder durch eine beträchtliche Materialspende der Altbürgerschaft unterstützt worden ist, die für den Sport auf Bieberstein immer ein offenes Ohr hat. Vielen Dank!
